Morbus Parkinson

Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson oder Ideopathisches Parkinson-Syndrom (IPS) genannt, ist eine der häufigsten fortschreitenden Erkrankungen des Nervensystems in Europa. Meist tritt sie im Alter zwischen 55 und 65 Jahren auf. Das sichtbarste Merkmal der Erkrankung ist eine zunehmende Einschränkung der Mobilität. Ausschlaggebend für die ärztliche Diagnose ist das Vorliegen von mindestens einem der drei Kardinalsymptome.

Unter dem Begriff der Atypische Parkinson-Syndrome werden eine Reihe von Krankheitsbildern zusammengefasst, die ähnliche Erscheinungsformen haben, aber auf die medikamentöse Behandlung nicht oder nicht gut ansprechen: Multisystematrophie, progressive supranukleäre Blickparese, kortikobasale Degeneration und Lewy-Body-Demenz.

Symptome

Kernsymtome
  • Tremor (Zittern)
  • Rigor (erhöhte Muskelspannung)
  • Akinese (Bewegungsarmut/ -verlangsamung)
  • Haltungsinstabilität (Gleichgewichtsprobleme)
Weitere Symptome
  • Gebeugte Körperhaltung, Verkürzung der Muskeln und Bänder, Kraftminderung
  • Kribbeln, Taubheitsgefühl, Störungen des Tastempfindens
  • Einschränkungen beim Sprechen und Schlucken (leiser werdende, verwaschene Aussprache, häufiges Verschlucken, Störung des Nahrungstransports) als Folge der Bewegungsarmut
  • Störungen des vegetativen Systems
  • Depressionen, Angststörungen, Demenz, Sehstörungen

Ursachen

Die Symptome der Parkinson-Krankheit entstehen, weil an verschiedenen Stellen des Gehirns Nervenzellen durch Bindegewebe ersetzt werden. Am schlimmsten betroffen ist ein Teil der Basalganglien, die sog. Substantia nigra. Diese Nervenzellen produzieren im gesunden Zustand einen chemischen Botenstoff, das Dopamin, welches wichtig ist für die Übertragung von Bewegungsimpulsen. Zusammen mit anderen Botenstoffen sorgt es dafür, dass man sich genau so viel oder so wenig bewegt, wie beabsichtigt.

Die Krankheit ist nicht ansteckend und kann nicht direkt vererbt werden, dennoch kommt sie in manchen Familien gehäuft vor. Eine eindeutige Ursache hierfür ist wissenschaftlich noch nicht belegt. Es wird eine genetische Schwäche sowie eine Reaktion auf Umweltgifte vermutet.

Parkinson ist ursächlich nicht heilbar, durch die medikamentöse Behandlung können lediglich die Symptome abgeschwächt werden. Es entsteht mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt, der zur Dosiserhöhung der Medikamente führt.

Behandlung / Methode

Die Parkinson-Krankheit kann logopädisch nur im Sinne einer Krankheitsbegleitung passieren. Hauptziel ist es, die aktuelle Situation so lange wie möglich aufrechtzuerhalten und eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes so lange wie möglich zu verzögern.

Im Mittelpunkt steht die Aktivierung der Muskulatur, um einerseits die Artikulation (Aussprache) so lange wie möglich aufrecht zu erhalten und auch um die gesamte, am Schlucken beteiligte Kehlkopfmuskulatur flexibel zu halten. Aber auch um sozial-kommunikative Aspekte zu beachten. Durch Sprechen und Stimmklang wird nicht nur sachlicher Inhalt transportiert, sondern auch Gefühle und Emotionen. Außerdem wird an der Reduzierung der Sprechgeschwindigkeit und an der Verbesserung der Atmung gearbeitet, denn auch diese Bereiche sind durch die Bewegungsarmut schnell und heftig gestört.

Weitere Informationen

Sabine George et al. „Was tun bei Parkinson?: Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige“, Schulz-Kirchner-Verlag, ISBN 978-3-8248-0513-6

Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.

Internetportal für Betroffene und Angehörige, gute Grundinformationen